Glaukom und Homocystein - Homocystein Netzwerk

Glaukom: Schleichend fortschreitende Volkskrankheit

Die Diagnose Glaukom – in Deutschland auch Grüner Star genannt – ist ein Schock. Denn es verkleinert das Gesichtsfeld der Betroffenen bis hin zur Erblindung, da Sinneszellen in der Netzhaut und im Sehnerv absterben. Der Grüne Star stellt die zweithäufigste Ursache für Erblindung und starken Sehverlust dar. Rund 800.000 Deutsche sind an einem Glaukom erkrankt, wobei die Häufigkeit mit zunehmendem Lebensalter steigt. Wie das Glaukom entsteht, welche Formen und welchen Zusammenhang es zu einem erhöhten Homocysteinspiegel gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Wie entsteht ein Glaukom?

Unter einem Glaukom versteht man eine Vielzahl von Augenerkrankungen. Es kann lange Zeit unbemerkt bleiben, schädigt jedoch den Sehnerv und schränkt das Sehvermögen auf Dauer ein. Im schlimmsten Fall kommt es zur Erblindung. Wird es rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Sehkraft erhalten werden.

Die häufigste Ursache eines Glaukoms ist ein erhöhter Augeninnendruck von über 20 mmHg. Beim Normal- oder Niederdruckglaukom hingegen treten Schäden am Sehnerv ein, obwohl der Augeninnendruck im Normalbereich zwischen 10 und 20 mmHg liegt. Denn die betroffenen Augen reagieren empfindlicher auf den „Normaldruck“.

Jede Glaukomform hat eigene Risikofaktoren, die seine Entstehung begünstigen. Das Gefährliche am Grünen Star ist die Tatsache, dass die Gesichtsfeldeinschränkungen selbst im fortgeschrittenen Stadium meist nicht wahrgenommen werden. Denn das gesunde Auge gleicht die Störung aus. Ist der glaukombedingte Sehausfall so stark, dass er von den Betroffenen wahrgenommen wird, ist es meist zu spät – denn dann liegt ein irreparabler Schaden an den Sinneszellen im Auge vor.

Welche Glaukomformen gibt es?

Unterschieden wird einerseits zwischen primären und sekundären Glaukomen. Primäre Glaukome treten spontan, ohne weitere bekannte Ursache auf, während sekundäre Glaukome infolge einer anderen Erkrankung oder Verletzung des Auges oder im Rahmen einer Allgemeinerkrankung auftreten.

Offenwinkelglaukom

Das am häufigsten verbreitete Offenwinkelglaukom wird in zwei Formen unterteilt: das primär chronische Glaukom und das juvenile Glaukom. Am häufigsten tritt das primär chronische Glaukom auf, und zwar meist nach dem 40. Lebensjahr. Hauptrisikofaktoren sind Glaukomerkrankungen bei Verwandten ersten Grades, erhöhtes Alter und hohe Fehlsichtigkeiten. Ursache ist eine Abflussbehinderung des Kammerwassers im Kammerwinkel, wodurch sich der Augeninnendruck – meist langsam über Jahre hinweg, ohne dass Betroffene es wahrnehmen – erhöht. Das juvenile Glaukom ist angeboren: Gewebe aus der frühen Kindesentwicklung im Mutterleib behindert den Abfluss im Kammerwinkel.

Engwinkelglaukom

Seltener treten Engwinkelglaukome auf. Die Abflussstörung des Kammerwassers wird hier durch eine Engstelle zwischen Iris und Hornhaut verursacht. Menschen mit starker Weitsichtigkeit und/oder Grauem Star sind besonders gefährdet.

Glaukomanfall

Wird der zu eng angelegte Kammerwinkel plötzlich blockiert, kommt es zu einem Glaukomanfall – eine Sonderform des Engwinkelglaukoms. Hierbei entsteht eine starke Augeninnendruckerhöhung, die sich durch einen tastbar steinharten Augapfel äußert. Der Gaukomanfall kann mit Augenschmerzen, geröteten Augen und Magen-Darm-Symptomen einhergehen. In manchen Fällen treten Herzrythmusstörungen, starke Kopfschmerzen und das Sehen von Farbringen im Gegenlicht auf. Der Glaukomanfall stellt einen Notfall dar und muss unverzüglich behandelt werden.

Sekundäres Glaukom

Die häufigste Form eines sekundären Glaukoms stellt das Kapselhäutchen- oder Pseudoexfoliationsglaukom (PEX-Glaukom) dar. Diesem liegt eine erbliche Störung der faserigen Elemente des Bindegewebes zugrunde. Auch bestimmte Arzneimittel können unter Umständen ein sekundäres Glaukom auslösen. Zu den Ursachen des sekundären Glaukoms können Entzündungen der Regenbogenhaut oder des Ziliarkörpers, Diabetes oder ein Riss der Augenlinsenkapsel zählen.

Früherkennung ist wichtig

Damit der Grüne Star rechtzeitig behandelt und somit eine massive Einschränkung des Sehvermögens verhindert werden kann, sind regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen sehr wichtig. Insbesondere ältere Menschen sollten regelmäßig zum Augenarzt gehen. Bei familiärer Häufung sollten aber auch jüngere Menschen die Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen. Hierzu zählen:

  • Sehtest
  • Messung des Augeninnendrucks
  • Beurteilung des Sehnervs mittels Spiegelung des Augenhintergrunds durch die Pupille
  • Gesichtsfelduntersuchung (bei mutmaßlichem Glaukom)

Die Krankenkassen übernehmen die Kosten dieser Vorsorgeuntersuchungen nur bei Verdacht auf Grünen Star.

Glaukom und Homocystein

Studien belegen, dass ein erhöhter Homocysteinwert einen Risikofaktor für die Entstehung von Augenerkrankungen darstellt. Der Augenarzt Dr. Elborg konnte nachweisen, dass die Senkung des Homocysteinwertes auf ein unbedenkliches Niveau, das Risiko einer Makuladegeneration um 34 Prozent senken kann. Eine australische Studie kam zu dem Ergebnis, dass die Vitamine B12, B6 und Folsäure zudem vor altersbedingtem Grauen Star schützen. Außerdem werden auch beim Grünen Star durch die Gabe der B-Vitamine immer bessere Therapie-Erfolge erzielt.

Fazit

Der Grüne Star entwickelt sind in der Regel schleichend. Betroffene merken erst dann eine Seheinschränkung, wenn es eigentlich schon zu spät ist und irreparable Schäden an den Sinneszellen im Auge vorliegen. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung des Glaukoms kann das Sehvermögen retten und vor Erblindung schützen. Wer außerdem regelmäßig seinen Homocysteinwert messen lässt und darauf achtet, dass dieser im Normbereich bleibt, senkt das Risiko an einer Augenerkrankung zusätzlich.