Die Alzheimer-Erkrankung umfasst eine Vielzahl von Symptomen, die sich auf mentaler, psychischer und physischer Ebene bemerkbar machen. Dazu kommt eine Reihe von Persönlichkeitsveränderungen, die den Betroffenen selbst, aber vor allem seine Umgebung stark belasten können.

Geistige Störungen

Gedächtnisstörungen

Gedächtnisstörungen sind das vorherrschende Symptom bei der Alzheimer-Krankheit, sie betreffen hauptsächlich das Kurzzeitgedächtnis, und zwar den Teil, der für den Übertrag ins Langzeitgedächtnis verantwortlich ist. Zum Beispiel stellt der Kranke häufig dieselbe Frage innerhalb weniger Minuten, oder er erzählt dasselbe mehrmals hintereinander. Absprachen werden vergessen, es werden wiederholt dieselben Fragen gestellt. Im späteren Verlauf wird auch das Langzeitgedächtnis in Mitleidenschaft gezogen.

Agnosie

Diese unterteilt sich in Objekt-Agnosie und Prosop-Agnosie. In der Objekt-Agnosie „erkennt“ der Betroffene die Objekte nicht mehr, obwohl er noch gut sieht. Das bedeutet, er kann zum Beispiel den Schlüsselbund sehen, aber nicht „erkennen“, welche Funktion dieses Ding für ihn hat. In der Prosop-Agnosie kann er vertraute Personen nicht mehr erkennen, er kann sie nicht mehr einordnen.

Orientierungsstörungen

Orientierungsstörungen betreffen die zeitliche, räumliche, aktuelle und persönliche Orientierung. Der Betroffene weiß das aktuelle Datum oder den Wochentag nicht, er weiß nicht, in welcher Stadt oder welchem Raum er sich befindet, versteht nicht, warum er sich gerade hier, in diesem Raum, befindet, wie alt er ist und wer seine Familienangehörigen sind. Das kann so weit gehen, dass der Betroffene nicht mehr allein nach Hause findet oder sich im Spiegel nicht mehr erkennt.

Sprachstörungen

Dazu zählen vor allem Wortfindungsstörungen, aber auch Benennstörungen. Letztere drücken sich so aus, dass der Betroffene einfache Alltagsgegenstände nicht mehr benennen kann.

Konzentrationsstörungen und verlangsamte Denkprozesse

Die Betroffenen können sich nicht mehr auf etwas Bestimmtes konzentrieren, lassen sich leichter von Außenreizen ablenken, führen dann beispielsweise begonnene Aufgaben nicht zu Ende, auch einfache Aufgaben wie Zähne putzen. Das Gehirn arbeitet insgesamt langsamer, Situationen können nicht mehr so schnell eingeschätzt werden. Auch Gangunsicherheiten treten auf, weil das Gehirn das Körpergleichgewicht nicht mehr so schnell „ausrechnen“ kann. Dazu kommen Lese-, Schreib- und Rechenstörungen.

Synervit bei erhöhtem HomocysteinspiegelPsychische Symptome

Im frühen Stadium der Erkrankung können depressive Störungen auftreten, meist deshalb, weil der Betroffene sich seiner Veränderungen bewusst und darüber verzweifelt ist. Infolge der hirnorganischen Abbauprozesse kann jedoch auch eine echte Depression, vor allem in einem späteren Stadium, entstehen. Typisch sind auch Nervosität und Agitiertheit. Unter Agitiertheit versteht man eine unangemessene verbale oder körperliche Aktivität, die aggressiv und nicht-aggressiv verlaufen kann. Dazu kommen Halluzinationen und Wahnvorstellungen, zum Beispiel glaubt der Betroffene Personen im Fernsehen seien real anwesende Menschen, oder fremde Geräusche kämen daher, weil sich fremde Personen im Haus aufhalten. Die Wahnvorstellungen beruhen meist auf tiefsitzenden Ängsten, die nicht durch vernünftige „Gegenbeweise“ aufzulösen sind.

Körperliche Symptome

Zu ihnen gehören Bewegungsstörungen, wie Muskelzittern, kleinschrittiger Gang und eine gebeugte Körperhaltung. Es treten Schluckstörungen auf und ein verändertes Essverhalten. Betroffene essen entweder zu viel oder zu wenig, manche nehmen stark ab, weil sie keinen Appetit mehr haben. In einem späteren Stadium kommen Harn- und Darminkontinenz dazu.

Persönlichkeitsveränderungen

Die hirnorganischen Abbauprozesse führen bei vielen Betroffenen zu Persönlichkeitsveränderungen. Dazu zählen hemmungsloses Weinen, Aggressionen, Rechthaberei, mangelnde Krankheitseinsicht, Schlafstörungen, sozialer Rückzug, Antriebslosigkeit und Schläfrigkeit am Tage.