Bedauerlicherweise wird bei der Diagnose und Behandlung der Depression selten der biochemische Status erhoben. Die möglichen Auslöser, die verstärkenden Faktoren und die zusätzlichen Belastungen über die Ernährung werden dabei übersehen: Blutzuckerschwankungen, Nahrungsmittelallergien, Unverträglichkeiten mit Weizen-Gluten, Mängel an essentiellen Fettsäuren, Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Mehr als jedes andere Organ in unserem Körper ist unser Gehirn auf eine ständige Versorgung mit Nährstoffen aus Lebensmitteln, Luft und Wasser angewiesen. Wird dieser Fluss auch nur kurz unterbrochen, leiden die Gehirnfunktionen.

Sucht man bei Depressionen oder Schizophrenie nach verdächtigen Zeichen, stößt man oft auf einen Mangel an den B-Vitaminen: B6, B12 und Folsäure.

Leseprobe Dreieck des Lebens

Bei Gemütserkrankungen sind außerdem häufig zwei weitere Nährstoffe im Mangel: langkettige Omega-3-Fettsäuren als Bausteine für Serotonin, sowie NADH, das die Produktion von verschiedenen Neurotransmittern wie zum Beispiel Dopamin, Noradrenalin und Serotonin anregt.

Studien belegen den Zusammenhang zwischen Depression und Folsäuremangel

Seit in den 60er-Jahren zunehmend klinisch zuverlässige Aufzeichnungen bei der Folsäurebestimmung gemacht wurden, kann die schon früher gemachte Beobachtung eines Zusammenhangs zwischen Formen der Depression und megaloblastischer Anämie erklärt werden. Tatsächlich sind Depression und Folsäure eng miteinander verknüpft. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine schlechte Folsäureversorgung mit Depression assoziiert ist, und das unabhängig vom Alter. Mindestens ein Drittel der Depressiven hat einen Folsäuremangel. Die Depression und deren Schweregrad sowie die Dauer der Erkrankung ist eng und invers mit der intrazellulären Verfügbarkeit von Folsäure verbunden.

So ist einigen Untersuchungsergebnissen beispielsweise zu entnehmen, dass ca. 30 % der Personen, die unter einer depressiven Erkrankung leiden, einen Folsäuremangel aufweisen.
Im Rahmen einer US-amerikanischen Erhebung durch das Boston Massachusetts General Hospital wurde unter anderem der Zusammenhang von Folsäurespiegel und Ansprechen auf eine medikamentöse Behandlung depressiver Erkrankungen betrachtet. 213 Patienten mit depressiven Beeinträchtigungen erklärten sich für eine Teilnahme an der Studie bereit. Laut der Resultate dieser Studie zeigten Antidepressiva bei Patienten mit einem niedrigen Folsäurespiegel vergleichsweise schlechtere Wirkung als bei Patienten mit einem Folsäurewert im Normbereich. Gleichzeitig waren depressive Symptome bei Personen mit einer zu niedrigen Folsäureversorgung stärker ausgeprägt als bei den übrigen untersuchten Personen. Wurde die Gabe von Antidepressiva bei Patienten mit Folsäuremangel mit einer Zufuhr an Folsäure kombiniert, stieg gleichzeitig die Wirksamkeit verordneter Medikamente.
Aus weiterer Forschung ist ein ergänzender Punkt hinsichtlich der Wichtigkeit von B-Vitaminen abzuleiten: Nehmen an Depressionen erkrankte Menschen ausreichende Mengen an Vitamin B6 und B12 sowie an Folsäure auf, so entsteht als Resultat eines intakten Abbaus von Homocystein das sogenannte SAMe (S-Adenosyl-Methionin). Letzteres kann sich positiv auf die Linderung depressiver Symptome auswirken. Der Homocysteinwert kann dank der Einnahme eines Vitaminpräparates mit einer hochdosierten Kombination der Vitamine B12, B6 sowie Folsäure, wie z.B. Synervit, gesenkt werden.

In einer Studie mit 213 depressiven Patienten am «Boston Massachusetts General Hospital» sprachen diejenigen Patienten mit niedrigem Folsäurespiegel auf Antidepressiva weniger gut an. Dieselben Patienten hatten auch verstärkt tiefe Depressionen. Andere Patienten, die mit schwerer Depression, Schizophrenie oder Borderline-Syndrom diagnostiziert wurden, wiesen auch definitiv einen Folsäuremangel auf. Ihnen wurde zusammen mit ihrer Standard-Medikation auch Folsäure verordnet. Die Wirkung der Medikamente war wesentlich besser als ohne die zusätzliche Gabe von Folsäure. Patienten mit von vorneherein höherem Folsäurespiegel sprechen auf die Therapie mit einem Antidepressivum deutlich besser an.

Der Homocysteinspiegel als Indikator für Vitamin-B-MangelBei Depressionen: Synervit senkt erhöhten Homocysteinspiegel

In einer Studie wiesen mehr als die Hälfte (52%) der teilnehmenden Frauen einen erhöhten Homocysteinwert und niedrige Folsäurespiegel auf.  Hier zeigt sich, dass der Homocysteinspiegel ein sehr guter Indikator für Vitamin-B-Mangel ist.

Die B-Vitamine des «Dreiecks des Lebens» unterstützen die Umwandlung von Homocystein. Dadurch entsteht mehr S-Adenosyl-Methionin (SAMe), was wiederum dazu beiträgt, dass das Gehirn besser funktioniert. Forschungen zeigen, dass SAMe allein schon ein sehr wirksames Antidepressivum ist. Die B-Vitamine helfen aber auch durch den Vorgang der Methylierung, dass die chemische Balance im Gehirn aufrechterhalten wird, indem Methylgruppen so bewegt werden, dass neue Substanzen je nach Bedarf gebildet werden können.

Das «Dreieck des Lebens» bzw. die richtige Kombination der drei B-Vitamine trägt also durch zwei Wirkmechanismen zur Behandlung von Depressionen und Schizophrenie bei:

              • Methylierung von Homocystein und damit Erhöhung von SAMe als gehirnaktive Substanz
              • Erhöhung des Folsäurespiegels im Blut

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