Was ist ein Herzinfarkt?

Der Herzinfarkt, der medizinische Ausdruck lautet Myokardinfarkt, ist ein lebensbedrohliches Ereignis. Aufgrund einer Durchblutungsstörung des Herzmuskels kommt es zu einem Absterben einzelner Teile des Muskels. Die Durchblutungsstörung wird entweder durch arteriosklerotische Veränderungen in einem Herzkranzgefäß oder durch ein Blutgerinnsel hervorgerufen. Die Herzattacke ist ein äußerst schmerzhaftes Geschehen, das mit einer Vielzahl weiterer Symptome einhergeht. Der Anfall kann mehr als 20 Minuten dauern.

Grafik über Sterbefälle nach Herzinfakt Deutschland

Trotz sinkender Sterbefälle – Durchblutungsstörungen des Herzmuskels und Herzinfarkt sind Todesursache Nr. 1 in den westlichen Industrieländern.

Grafik - Häufigste Todesursachen 2011

Wie entsteht ein Herzinfarkt?

In den meisten Fällen liegt bereits eine koronare Herzkrankheit vor, die quasi „mithilfe“ des Herzinfarkts aufgedeckt wird. Die koronare Herzkrankheit bezeichnet eine Erkrankung der Herzkranzgefäße. Sie entsteht durch Ablagerungen in den Herzkranzgefäßen, also durch Arteriosklerose. Die Durchblutung wird beeinträchtigt, was zu einer verminderten Sauerstoffversorgung der Herzmuskulatur führt. Das Krankheitsbild des Herzinfarkts und letztendlich auch die Sterberate hängen von der Schwere, der Dauer und der Lokalisation der Durchblutungsstörung ab. In den meisten Fällen gab es im akuten Stadium ein Blutgerinnsel, das ein Herzkranzgefäß verstopft, in anderen Fällen waren Einrisse der Gefäßwände durch Arteriosklerose die Ursache. Ein Gefäß verstopft umso eher, je stärker die Ablagerungen an den Gefäßwänden sind. In der Regel ereignen sich Infarkte in der Hinterwand oder der Hinterseitenwand des Herzens. Darüber hinaus gibt es Seitenwand- und Kanteninfarkte. Statistisch gesehen ist überwiegend die linke Koronararterie vom Herzinfarkt betroffen.

Herzinfarkt-Gefahr? Synervit hilft bei erhöhtem HomocysteinspiegelWer ist vom Herzinfarkt betroffen?

In Deutschland erleiden jährlich rund 280 000 Menschen einen Herzinfarkt, 52 000 Betroffene sterben daran. Allerdings sind die Zahlen seit Jahren rückläufig. Während im Jahr 2000 noch 36 500 Männer und 30 100 Frauen am Herzinfarkt starben, so waren es 2011 nur noch 28 600 bei den männlichen und 23 500 bei den weiblichen Patienten. Hervorzuheben ist, dass die Häufigkeit bei sozial benachteiligten Menschen höher ist, als in den privilegierten Gesellschaftsschichten. Was die Altersstruktur betrifft, so erleiden ein Drittel der Betroffenen einen Infarkt im Alter über 74 Jahren. Der Prozentsatz wird sich, laut wissenschaftlichen Prognosen, bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Ältere Frauen, die im Alter einen Herzinfarkt bekommen, haben nach dem Infarkt häufig kognitive Probleme, also zum Beispiel Orientierungs- und Wortfindungsstörungen.

Wie wird ein Herzinfarkt identifiziert?

Da ein Herzinfarkt tödlich enden kann, kann man nicht viel Zeit für aufwändige Diagnoseverfahren verschwenden. Um eine umfassende Soforthilfe zu gewährleisten, konzentrieren sich die verschiedenen Fachleute auf die Maßnahmen, die ihnen in der Reihenfolge als sinnvoll erscheinen. Der Rettungsdienst beispielsweise definiert den Infarkt zunächst anhand der Symptome und macht ein EKG, letzteres meist auf dem Weg ins Krankenhaus. Dort machen Intensivmediziner Laboruntersuchungen, während bereits erste Maßnahmen für die Lebensrettung beziehungsweise Lebenserhaltung getroffen werden. Die Pathologen definieren den Infarkt ausschließlich aufgrund von makroskopischen Gewebeveränderungen. Das schnelle EKG gibt Aufschluss über die sogenannte Hebung der ST-Strecke. Liegt diese Hebung nicht vor, muss eine Laboruntersuchung zeigen, ob es sich um einen Nicht-Hebungsinfarkt oder einer instabilen Angina pectoris handelt. Eine Angina pectoris ist dem Herzinfarkt sehr ähnlich, die Schmerzdauer und Schmerzintensität sind jedoch geringer.

Wie kann man einen Herzinfarkt behandeln?

Symptome bei Herzinfarkt - Homocystein NetzwerkDie Behandlung muss möglichst innerhalb der ersten Stunde erfolgen. In dieser als „Golden Hour“ bezeichneten Zeitspanne besteht eine gute Aussicht den Gefäßverschluss, zum Beispiel durch eine Herzkatheterbehandlung, rückgängig zu machen. Zunächst steht jedoch die medizinische Erstversorgung auf dem Plan, um den Tod des Patienten zu verhindern. Dazu zählt die medikamentöse Therapie mit der Verabreichung von Nitroglycerin-Spray, Acetylsalicylsäure, Morphin und Clopidogrel. Ängstliche Patienten werden zusätzlich mit Benzodiazepinen sediert. Danach muss eine möglichst schnelle Eröffnung des verschlossenen Herzkranzgefäßes erfolgen. Meist wird auch die Lysetherapie eingesetzt, bei der intravenös ein Gerinnsel auflösendes Medikament verabreicht wird. Operativ kann die mechanische Öffnung des Herzkranzgefäßes durch eine Ballondilatation oder eine Stentimplantation erfolgen.

Trotz guter Prognose können sich vor, während oder nach der Operation Komplikationen unterschiedlichster Art ergeben, zum Beispiel ein Herzwandaneurysma, ein kardiogener Schock, Herzrhythmusstörungen, Kammerflimmern, eine Nekrose oder ein Herzklappenfehler. Betroffen ist hier in der Regel die Mitralklappe. Nach dem Infarkt ist meist eine lebenslange, medikamentöse Therapie erforderlich, um Herzkrankheiten und einen neuerlichen Infarkt zu verhindern. In vielen Fällen ist eine Lebensstilveränderung des Patienten angebracht.



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