Der Herzinfarkt ist ein akutes lebensbedrohliches Geschehen und, wie oben beschrieben, in den meisten Fällen die Folge einer Herz- und Kreislauferkrankung.

Die akute Durchblutungsstörung des Herzmuskels, hervorgerufen durch einen Thrombus oder einem Gefäßverschluss durch Arteriosklerose, ist so schmerzhaft und vernichtend, dass der Betroffene Todesangst bekommt. Dennoch gibt es Herzinfarkte, die nicht so dramatisch und charakteristisch verlaufen – hier ist Aufmerksamkeit gegenüber den kleinen Warnsignalen gefragt.

Einige Herzinfarkte verlaufen sogar „stumm“, ohne Symptome, besonders bei Diabetikern, die nur sehr geringe oder keine Beschwerden haben.

Herzinfarkt Symptome - HomocysteinspiegelVorboten des Herzinfarkts

Angina pectoris

Rund 30 bis 40 Prozent der Herzinfarktpatienten haben über einen längeren Zeitraum vor dem Herzinfarkt bereits Beschwerden im Sinne einer Angina pectoris (Brustenge). Die Angina pectoris ist das klassische Symptom der Herzkranzgefäßerkrankung und tritt typischerweise unter körperlicher Belastung, in Kälte, bei emotionalem Stress, aber gelegentlich auch in Ruhe auf. Für Patienten mit bereits bekannter und behandelter Angina pectoris gilt die Regel, dass bei Zunahme der Beschwerden, bei unzureichendem Ansprechen auf Nitrokapseln die Gefahr eines Herzinfarktes besteht und dringend das Krankenhaus aufgesucht werden muss.

Angina pectoris-Beschwerden können nur kurz dauern und sogar wieder verschwinden. Sie können über mehrere Tage immer wieder auftreten, zum Beispiel bei starker Belastung. Die Beschwerden verschwinden wieder, wenn die Anstrengung vorüber ist. Manchmal treten sie nachts auf, der Patient wird dabei wach und findet gelegentlich Erleichterung, wenn er aufsteht und zum Fenster geht. Allgemein können über mehrere Tage oder Wochen hinweg Schmerzen hinter dem Brustbein, vor allem bei Anstrengung, Schmerzen im linken oder rechten Arm, im Nacken, Hals oder in der Magengegend auftreten.

Der akute Herzinfarkt

Der eigentliche akute Herzinfarkt macht sich durch ein starkes Druckgefühl hinter dem Brustbein bemerkbar. Die Schmerzen sind stechend, reißend, sie werden häufig als Vernichtungsschmerz beschrieben. Die Schmerzen strahlen in vielen Fällen in den linken Arm, in den Rücken, in den Oberbauch, in den Hals, sogar in den Unterkiefer aus. Der Patient hat eine blasse, fahle Gesichtsfarbe und ein verfallenes Aussehen. Kalter Schweiß bildet sich auf der Stirn und der Oberlippe. Dazu kommen Atemnot, Unruhe, Übelkeit, Schwindel, Todesangst und eine Schwäche, die in Bewusstlosigkeit münden kann.

Herzinfarkt-Gefahr? Synervit hilft bei erhöhtem HomocysteinspiegelUnterschiede des Herzinfarkts zwischen Männern und Frauen

Die oben genannten Symptome treten überwiegend bei Männern auf. Bei Frauen kann sich der Herzinfarkt viel diffuser ankündigen. Bereits bis zu einem Monat vor dem eigentlichen Herzinfarkt treten körperliche Erschöpfung, Magenverstimmungen, Übelkeit, Schlafstörungen und gelegentliche Atemnot auf. Schmerzen in der Brust haben bei Frauen unter Umständen eine geringere Aussagekraft als bei Männern. Magenverstimmungen, Übelkeit oder Schweißausbrüche bringen die meisten Frauen nicht mit einem Herzinfarkt in Verbindung und ruhen sich erst mal aus.

Frauen kommen auch bei einem Herzinfarkt durchschnittlich 73 Minuten später als Männer ins Krankenhaus.Bei vielen kann es lange dauern, bis überhaupt die richtige Diagnose gestellt wird. Außerdem ist der Anteil stummer Infarkte bei Frauen größer als bei Männern.

Das sind einige der Gründe, warum Frauen von einem Infarkt meist schwerwiegender betroffen sind als Männer und warum viele von ihnen den ersten Infarkt nicht überleben. Daher sollten Frauen alle gravierenden Beschwerden zwischen Nabel und Nase ernst nehmen und lieber einmal mehr den Notarzt rufen als einmal zu wenig.