Die Osteoporose wird auch als Knochenschwund bezeichnet. Sie ist eine häufige Alters-Erkrankung. Frauen sind stärker betroffen als Männer. Unbehandelt kann die Krankheit zu Knochenbrüchen führen.

Die Knochenmasse befindet sich in einem stetigen Auf- und Abbau, wobei der Aufbau bis zum dreißigsten Lebensjahr überwiegt. Ab dem vierzigsten Lebensjahr kommt es zu einem langsamen Abbau der Knochenmasse. Diese ist bedingt durch eine Verschiebung der Produktion von zwei Zelltypen im Knochen, den Osteoklasten und den Osteoblasten.

Als Hauptursache gilt bei Frauen der Abbau des knochenschützenden Östrogens während und nach den Wechseljahren. Eine Überproduktion des körpereigenen Kortisons, das sogenannte Cushing-Syndrom, wird ebenfalls als Ursache angesehen. Bei Männern gehört ein Testosteronmangel, der Hypogonadismus, ebenfalls zu den Ursachen von Osteoporose. Krankhafte Veränderungen der Schilddrüse, zum Beispiel eine Überfunktion der Drüse, die Hyperthyreose, kann unbehandelt einen späteren Knochenabbau verursachen.

Magen- oder Darmerkrankungen als Ursachen von Osteoporose

Wird Osteoporose diagnostiziert, sollten auch gastroenterologische Ursachen in Betracht gezogen werden, zum Beispiel, wenn der Darm die Nährstoffe der Nahrung nicht mehr ins Blut abgeben kann und es dadurch zu einer Mangelernährung kommt. Als besonders wichtige Nährstoffe sind hier Kalzium und Vitamin D zu nennen. Die Ernährung ist generell nicht zu unterschätzen. Folsäure– und Vitamin-B12-Mangel sowie eine fleischreiche, aber gemüse- und obstarme Ernährung können auch Ursachen von Osteoporose sein. Untergewicht und Magersucht sind ebenfalls als Ursachen von Osteoporose anzusehen. Auch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können den Knochenschwund begünstigen. Weitere Ursachen von Osteoporose sind unzureichende Bewegung, übermäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum, eine eingeschränkte Nierenfunktion, rheumatische Erkrankungen und bestimmte Krebserkrankungen.

Medikamente können Osteoporose begünstigen

Grübelzwang Depression - Homocystein NetzwerkNicht zu unterschätzen ist die Einnahme bestimmter Medikamente über eine längere Zeit. Kortisonpräparate und Blutverdünner sollten nicht übermäßig genommen werden. Vor allem das bekannte Medikament Marcumar, das die Blutgerinnung hemmt, enthält einen Vitamin-K-Antagonist, der nachweislich die Knochendichte vermindert. Vitamin K ist jedoch für die Reifung der Knochenmatrix unbedingt notwendig. Auch hochdosierte Schilddrüsenhormone und so Aromatasehemmer, die zur Behandlung von hormonempfindlichem Brustkrebs eingesetzt werden, können Osteoporose verursachen. Zytostatika, das sind Medikamente zur Chemotherapie bei Krebserkrankungen, wirken auf das blutbildende Knochenmark ein. Eine übermäßige Einnahme von Lithium, das bei psychischen Störungen verschrieben wird, kann Osteoporose begünstigen.

Eine einzige Ursache wird kaum zu Osteoporose führen. Häufig ist es eine Kombination mehrerer Ursachen, die ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung darstellt.

Risikofaktoren und Ursachen von Osteoporose im Überblick

Es gibt eine Reihe von Risikofaktoren und Ursachen für Osteoporose

  • genetische Disposition (Osteoporose in der Familie)
  • kalziumarme Ernährung
  • phosphatreiche Ernährung (Colagetränke, Räucherwaren, „Wiener“ oder „Frankfurter“ Würstchen, sonstige phosphatreiche Wurst)
  • pasteurisierte bzw. homogenisierte Kuhmilch und Kuhmilchprodukte: Entgegen weit verbreiteter Meinung sind diese Nahrungsmittel nicht zur Vorbeugung oder Therapie von Osteoporose geeignet. Kuhmilch enthält neben dem Kaseineiweiß große Mengen an Phosphaten, die in Reaktion mit der menschlichen Magensäure 50-70 Prozent des Kalziums unresorbierbar machen. Außerdem entstehen Säuren, die der Körper mit dem Kalzium aus den Knochen puffern muss. Pasteurisierte und homogenisierte Kuhmilch zählt also zu den Kalziumräubern!
  • Soja-Produkte wie Tofu, Sojamilch, Soja-Joghurt, Soja-Würstchen, Soja-Hamburger und viele andere Zubereitungen: Sie verhindern neben anderen schädlichen Wirkungen über Oxalate und Phytate die Aufnahme von Mineralstoffen wie Kalzium, Zink und Eisen. Es ist leicht zu begreifen, dass ein Mangel an den genannten Mineralien dann zum Knochenschwund beitragen kann. Außerdem traten bei häufigem Sojaverzehr über eine längere Zeit zahlreiche Fälle auf, wo sich der Spiegel des Parathormons auf schwindelerregende Höhen (250,0 bis 270,0) gesteigert hatte. Normale Werte bewegen sich  zwischen 12,0 bis 72,0. Eine Funktion des Parathormons – eines Hormons der Nebenschilddrüse – ist es, bei Bedarf Kalzium aus den Knochen in das Blut abzugeben, wenn dort der Kalziumspiegel zu gering ist.
  • Genussgifte wie Alkohol oder Nikotin
  • konzentrierte Kohlenhydrate wie Zucker oder Weißmehlprodukte in jeglicher Form
  • Weizen- bzw. Glutenunverträglichkeit
  • seltene Sonnenlichtbestrahlung (UVB-Mangel)
  • Bewegungsmangel
  • Übersäuerung (Azidose), die mit dem Kalzium aus den Knochen gepuffert, d. h. ausbalanciert werden muss
  • Medikamentöse Behandlung mit Glukokortikoiden über einen längeren Zeitraum, mit Arzneimitteln bei Epilepsie, mit Schilddrüsenhormonen nach den Wechseljahren
  • Cholesterinsenker. Cholesterin ist ein Grundbaustein für Sexualhormone, die wiederum auch für Knochenwachstum verantwortlich sind. Cholesterinsenkende Arzneien tragen also zu osteoporotischen Veränderungen bei.
  • unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion
  • rheumatoide ArthritisSynervit bei erhöhtem Homocysteinspiegel
  • Diabetes Mellitus
  • Bluthochdruck
  • erhöhte Cortisolproduktion des Körpers, zum Beispiel bei „Stiller Entzündung“ (silent inflammation), unstabilem Blutzucker und in der Folge unstabilem Insulinspiegel. Chronisch erhöhte Cortisolwerte können zu teils massiven Knochenmasseverlust führen.
  • eine Überproduktion von sogenannten „schlechten“ Eicosanoiden, (besonders PGE2) durch hochglykämische Nahrungsmittel, Mangel an langkettigen Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Überschuss trägt zum Verlust an Knochendichte bei.
  • Morbus Crohn
  • Wechseljahre und Postmenopause
  • Untergewicht
  • Unterfunktion der Geschlechtsdrüsen
  • erhöhte Homocysteinwerte (Senken Sie diese durch die Einnahme eines Vitaminpräparats wie Synervit)