Synervit bei erhöhtem HomocysteinspiegelHomocystein messen

Im Regelfall wird der Homocysteinwert eines Patienten mithilfe einer labortechnischen Blutuntersuchung erhoben. Als Blutbestandteil zur Spiegelbestimmung dient dabei das Blutplasma. Zwecks Separierung des Blutplasmas kommen in den meisten Fällen sogenannte chromatografische Verfahren zum Einsatz. Der ermittelte Homocysteinwert wird nach allgemeinem Usus immer in Form eines sogenannten Nüchternwertes angegeben – das bedeutet, dass der Patient bei Entnahme der zu untersuchenden Blutprobe innerhalb der vergangenen 12 Stunden keine Nahrung mehr zu sich genommen hat. Medizinischen Annahmen zufolge wird der Aminosäurespiegel durch Tageszeiten und Nahrungsaufnahmen allerdings kaum beeinflusst.

Hyperhomocysteinämie (Blut-Homocystein Werte von 30-100 µmol/l) ist ein sehr häufig auftretender Risikofaktor sowohl für Gefäß- als auch für neurologische Krankheiten. Daher sollten auch gesunde Menschen bisweilen  ihren Homocysteinspiegel im Blut untersuchen lassen. Wenn eine Erkrankung vorliegt, die generell mit Hyperhomocysteinämie in Verbindung gebracht wird, sollte der Homocystein-Spiegel regelmäßig untersucht werden (2 mal pro Jahr) – lassen Sie Ihr Homocystein messen!

Bei Einnahme von B-Vitaminen (Folsäure, B12, B6) in Form eines Kombi-Präparates wie Synervit zur Senkung der Homocystein-Blutwerte oder zur Prävention eines Anstiegs des Homocysteins im Blut, ist eine jährliche Untersuchung des Homocystein-Spiegels sinnvoll, um zu kontrollieren, ob die Maßnahmen erfolgreich sind.

Wenn eine Hyperhomocysteinämie bei Zufall entdeckt wurde, sollten B-Vitamine supplementiert und der Homocystein-Spiegel nach ca. einem Monat erneut gemessen werden. Ein Homocystein-senkender Effekt ist bereits nach 1-2 Wochen zu erwarten, aber man geht davon aus, dass sich ein stabiler Zustand erst nach etwa 3 Monaten einstellt. Das bedeutet, dass der nach 3 Monaten erreichte Homocystein-Blutwert höchst wahrscheinlich bestehen bleibt, sofern eine regelmäßige Vitaminaufnahme beibehalten wird. Wenn die Vitaminsupplementation abgesetzt wird, kann, je nach Ursache der ursprünglichen Hyperhomocysteinämie, der Homocystein-Spiegel wieder ansteigen.

Wie funktioniert die Blutuntersuchung?

Die moderne Form der Blutuntersuchung benutzt eine Vielzahl von Parametern und Inhaltsstoffen des Blutes. Auch die Naturheilkunde setzt moderne Methoden ein, wie beispielsweise die Dunkelfeldmikroskopie, um verschiedene Krankheitsbilder zu erkennen.

Allen Blutuntersuchungen ist eines gemeinsam: Sie geben in begrenzten Untersuchungsbereichen sehr aufschlussreiche und wertvolle Hinweise auf Mangelzustände von Inhaltsstoffen des Blutes. Zugleich geben bestimmte Werte Warnhinweise auf Stoffwechselentgleisungen, da sie nicht oder nur in gewissen Mengen vorkommen dürfen. Letzten Endes geben sie natürlich auch an, wenn dort Stoffe gefunden werden, die im Blut nichts zu suchen haben, wie chemische Substanzen oder Schwermetalle, also giftige, körperfremde Substanzen.

Diese Hinweise auf mögliche Fehlsteuerungen des Körpers müssen vom Arzt oder Heilpraktiker erst einmal interpretiert werden. Dabei spielen Erfahrungswerte eine große Rolle. Im Laufe der Zeit und anhand der gemachten Erfahrungen ändern sich manchmal auch die Grenzen, in denen sich ein Laborwert befinden darf, um noch als unbedenklich zu gelten. Manche Ärzte halten Werte, die sich im Standardausdruck einer Blutuntersuchung im „grünen Bereich“ befinden schon für bedenklich. Andere sehen über bestimmte Überschreitungen der unteren oder oberen Grenzmarken hinweg und halten sie für unbedenklich.

Homocystein messen – Nicht immer problemlos möglich

Homocysteinspiegel messen

Selbst wenn Sie gelegentlich hören oder lesen, die Messung des Homocysteinwertes im Blut sei mittlerweile eine Routinesache, die jeder Hausarzt machen kann: Ganz so einfach funktioniert es leider nicht immer und nicht überall. Denn nicht in jeder Arztpraxis verfügt man über die nötigen Gerätschaften und das Know-how, nicht jedes Labor hat die richtige Ausstattung. Dies gilt speziell für Labore in kleinen Krankenhäusern und in Krankenhäusern der Grundversorgung, in Kreiskrankenhäusern. Und nicht jeder Arzt, sei er nun niedergelassen oder in einer Klinik tätig, ist dem Thema Homocystein gegenüber aufgeschlossen. Es kann Ihnen durchaus passieren, dass Ihr Arzt Ihnen sagt, er halte schlicht und einfach nichts von dieser Homocystein-Geschichte. Oder er argumentiert, dass für diese Tests keine verbindlichen Standards vorliegen – und so lange dies der Fall sei, wird er vermutlich nicht Ihr Homocystein messen.

Sprechen Sie Ihren Arzt offen auf die Homocystein-Frage an. Sie merken sehr schnell, ob Sie auf eindeutige Ablehnung stoßen, auf ein mildes Lächeln oder auf Interesse.

Kassenpatienten zahlen den Test selbst

Generell müssen Kassenpatienten den Homocystein-Test selbst bezahlen. Er zählt nicht zu den vorgeschriebenen Leistungen, sondern zu den Individuellen Gesundheitsleistungen, bekannt als IGEL. In der ärztlichen Gebührenordnung ist der teuerste Homocystein-Test mit 38,20 Euro ausgewiesen. Mit dieser Summe müssen Sie rechnen. Bei einem «begründeten Verdacht» können die Kassen die Kosten übernehmen; doch wie der Arzt innerhalb seiner Budgets abrechnet, liegt in seinem Ermessen.

Vor dem Messen nichts mehr Essen

Zum Homocystein-Messen müssen Sie nüchtern erscheinen. Nach zwölfstündiger Nahrungskarenz – das ist die allgemein gültige Regel der Labordiagnostiker – sind Sie in jedem Fall auf der zuverlässigen Seite. Sagt Ihnen die Sprechstundenhilfe: «Ab Mitternacht nichts mehr essen» und bestellt Sie für sieben Uhr morgens zur Blutabnahme: Halten Sie besser die zwölf Stunden ein. Sie wollen schließlich ein korrektes Ergebnis.

Medikamente verfälschen den Homocystein-Spiegel

Weisen Sie ausdrücklich darauf hin, wenn Sie regelmäßig Medikamente nehmen.

Sie sollten genau sagen können, wie das Mittel heißt. Zahlreiche Wirkstoffe können das Ergebnis massiv verfälschen. Solche Medikamente sind u. a.:

  • Theophyllin
  • Lipidsenker wie Fibrate, Niacin, Cholestipol / Colestyramin
  • Antifolate wie Methotrexat, Trimethoprim
  • Hormone in den Wechseljahren und danach sowie vermutlich die Anti-Baby-Pille
  • Antiepileptika, Metformin, Omeprazol, Mesna, L-Dopa, D-Penicillamin, N-Acetylcystein, Cyclosporin A, Sulfasalazin, Isoniazid
  • Antiöstrogene

Homocystein ist ein sensibler Wert

Homocysteinspiegel im BlutDas Blut wird in Röhrchen abgenommen, denen die Substanz EDTA zugesetzt ist. Danach muss das Blut schnell in die Zentrifuge, wo das Plasma abgetrennt wird. Kann das Blut nicht sofort zentrifugiert werden, muss es auf Eis gelagert werden – maximal eine Stunde bis nach der Abnahme. Denn Homocystein ist empfindlich:

Ohne rasches Zentrifugieren und Trennung von den Blutzellen steigt der Wert schnell an. Und zwar bis zu zehn Prozent pro Stunde, je nach Temperatur und Dauer. Und schon kommt es zu falsch erhöhten Ergebnissen.

Problem: Das beschriebene Verfahren ist oft nicht praktikabel. Weil nicht in jeder Praxis eine Zentrifuge steht. Und selbst wenn, ist nicht gesagt, dass das Blut früh genug hineingestellt wird. Das passiert einfach im Alltagsbetrieb. Auch in der normalen Routine einer Klinik geht einiges unter oder läuft mit zeitlicher Verzögerung ab. Verschiedentlich werden Röhrchen eingesetzt, die mit anderen Substanzen als EDTA versetzt sind – um bis zum Zentrifugieren mehr Zeit zu gewinnen. Dann können die Werte jedoch nur sehr eingeschränkt verglichen werden. Nach Expertenmeinung soll deshalb unbedingt an dem vorher beschriebenen Verfahren festgehalten werden.

Serum sollte für die Messung nicht verwendet werden, da Blut zur Serumgewinnung erst nach vollständiger Gerinnung zentrifugiert werden kann. Ohne rasches Zentrifugieren steigt der Wert des Homocysteins aber schnell an und ergibt falsche Messergebnisse. Zum besseren Verständnis: Blutserum ist der flüssige Teil des Blutes, der nach der Blutgerinnung übrig bleibt. Blutplasma ist der flüssige Anteil des ungerinnbar gemachten Blutes, der nach dem Entfernen der Blutkörperchen (durch das Zentrifugieren) verbleibt.

Methoden für die Bestimmung des Homocystein-Spiegels

Für die Bestimmung von Homocystein stehen heute unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Weit verbreitet sind Methoden, die auf der High-pressure liquid chromatography (Hochleistungs-Flüssigkeits-Chromatographie) basieren, kurz HPLC genannt, und immunologische Methoden. Die neueste Methode ist die Flüssigkeits-Chromatographie-Elektrospray-Tandem-Massenspektrometrie, die Kurzbezeichnung lautet LC-MS-MS.

Mit welcher Methode ein Labor arbeitet, ist letztendlich eine Frage des Kosten-Nutzen-Verhältnisses, der Auslastung. Die LC-MS-MS-Methode erfordert so hohe Investitionen in die Ausstattung, dass sie sich nur große Labore leisten können wie etwa das Institut Bioscientia in Ingelheim. Dieses Unternehmen gehört zu den Top Five in der deutschen Laborszene. Das LC-MS-MS-Verfahren gilt als sehr gut, zeichnet sich durch hohe Spezifität und Sensitivität sowie durch eine gute analytische Präzision aus. Mit dieser Anlage können bis zu 200 Röhrchen täglich abgearbeitet werden. Auch das HPLC-Verfahren ist aufwändig in der Anschaffung: Für ein kleines Labor mit vielleicht 20 Proben täglich rechnet sich das nicht, deshalb arbeiten die Kleinen meist mit Immunverfahren.

Den Goldstandard, also die eine einzige beste Methode, gibt es noch nicht. Am besten messen den Homocysteinwert diese drei Methoden:

  • LC-MS-MS
  • HPLC
  • Immuno-Assays (das sind immunologische Verfahren).

Synervit bei erhöhtem HomocysteinspiegelMögen die Messungen noch so akkurat sein: Die Abweichungen zwischen den Methoden sind ein Problem. Deshalb ist eine internationale Standardisierung gefordert, dann könnten die Qualität der Methoden und die Abweichungen zwischen ihnen besser miteinander verglichen werden.

Bei erhöhtem Homocysteinspiegel mit zweiter Untersuchung sichergehen

Bei einem Homocysteinspiegel im moderat erhöhten Bereich kann nach vier bis sechs Wochen eine Bestätigungsuntersuchung erfolgen. Prinzipiell ist die persönliche Spannbreite (intraindividuelle Variabilität) des Homocysteinwertes beim Menschen sehr gering. Bei Gesunden zeigen Wiederholungsmessungen nach sechs bis 18 Monaten eine sehr gute Übereinstimmung mit den Ausgangswerten – mit einer individuellen Abweichung, die nicht auffällig ist. Die persönliche Note eben. Trotzdem machen Wiederholungsmessungen einen Sinn, weil sie die diagnostische Aussage verbessern. Bei einem einmaligen Test wird das tatsächliche Risiko um etwa 10 bis 15 % unterschätzt.

Sollten beide Untersuchungen einen erhöhten Homocysteinwert nachweisen, empfiehlt sich die Einnahme eines Vitaminpräparates zur Senkung der Werte. Synervit – eine hochdosierte, patentierte Kombination der Vitamine B12, B6 sowie Folsäure – senkt den Homocysteinspiegel nachweislich.


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