Zeichnung Körper mit Osteoporose - Homocystein Netzwerk

Volkskrankheit Osteoporose: Oft unterschätzt

Osteoporose tritt vorwiegend im Alter auf und macht sich durch Knochenschwund bemerkbar. Dabei werden die Knochen zunehmend porös und verlieren somit ihre Stabilität und Festigkeit: Knochenbrüche sind meist die Folge. Ein Zusammenhang konnte auch zwischen einem erhöhten Homocysteinspiegel und Knochenschwund nachgewiesen werden.

Wie kommt es zu Osteoporose und wer ist betroffen?

Zwar gilt Osteoporose immer noch als Frauenkrankheit, es sind aber auch Männer vom Knochenschwund betroffen. Jeder Fünfte der in etwa sechs Millionen Osteoporosepatienten ab 50 Jahren ist ein Mann. Bei Frauen gilt als häufigste Ursache der Abbau des knochenschützenden Östrogens. Aber auch das sogenannte Cushing-Syndrom, bei dem körpereigenes Kortison überproduziert wird, kann ursächlich sein. Männer erkranken meist aufgrund eines Testosteronmangels, dem sogenannten Hypogonadismus, an Osteoporose.

Formen und Folgen der Osteoporose

Die Osteoporose kann unterschieden werden in primäre und sekundäre Osteoporose. Erstere tritt in der Regel bei Frauen während oder nach den Wechseljahren auf. Die sekundäre Form, auch Altersosteoporose genannt, tritt meist bei Männern und in Folge von Stoffwechselerkrankungen sowie hormonellen Störungen auf.

Knochenbrüche stellen die häufigste Folge der Osteoporose dar. Denn der veränderte Knochenaufbau führt dazu, dass Knochen schon bei der geringsten Belastung splittern oder gar brechen. Meist sind dies dann Oberschenkelbrüche oder Wirbelkörper-Einbrüche. Aber auch Beckenbrüche, Speichenbrüche und Oberarmkopfbrüche können vorkommen.

Wie kann Osteoporose diagnostiziert werden?

Um die Osteoporose zu diagnostizieren, ziehen Ärzte meist die Knochendichtemessung heran. Hierbei ermittelt der behandelnde Arzt den sogenannten T-Wert, indem der mineralische Gehalt der Knochensubstanz ermittelt wird. Ein T-Wert unter -2.5 deutet beispielsweise auf eine Osteoporose hin, wohingegen ein T-Wert von -1.0 bis -2.5 ein Vorstadium der Osteoporose, die sogenannte Osteopenie kennzeichnet.

Zur Abklärung können auch Röntgenaufnahmen, insbesondere der Wirbelsäule dienen. Anhand dieser erkennt der Arzt, ob eine Höhenminderung der Brust- und Lendenwirbelsäule oder eventuell auch schon ein Wirbelkörperbruch vorliegt. Weitere Untersuchungen, wie beispielsweise die Quantitative Computer Tomographie (QCT), Ultraschall oder Laboruntersuchungen, können in manchen Fällen nötig sein.

Zudem klärt der behandelnde Arzt auch die individuellen Risikofaktoren ab und verschafft sich einen Einblick in Lebensstil, Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten des Patienten, um eine fundierte Diagnose stellen zu können.

Kann man Osteoporose vorbeugen?

Ja! Osteoporose kann durch genügend körperliche Aktivität vorgebeugt werden. Idealerweise sollte jeder schon früh mit Sport beginnen. Aber es ist nie zu spät, sich sportlich zu betätigen. Wer hingegen noch nie Sport getrieben hat, sollte zuerst mit einem Arzt, beispielsweise dem Hausarzt, reden. Ein Rundum-Check gibt Aufschluss über die gesundheitliche Verfassung und geeignete Sportarten.

Aber auch ausreichend Sonnenlicht beugt Osteoporose vor, da Vitamin D produziert wird – dieses wird beim Knochenaufbau benötigt. Zusätzlich hierzu sollte genügend Kalzium über die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.

Homocystein und Osteoporose: Gibt es einen Zusammenhang?

Der Zusammenhang von Osteoporose und einem erhöhten Homocysteinspiegel konnte durch zwei umfangreiche Langzeitstudien belegt werden. Sowohl die europaweite Amsterdam „Longitudinal Aging Study“ wie auch die „Rotterdam Studie“ des Erasmus Medical Center kamen zu dem Schluss, dass die Teilnehmer mit dem höchsten Homocysteinwert im Blut, ein doppelt (bei Frauen) bzw. viermal (bei Männern) so hohes Risiko aufweisen, sich einen Knochen zu brechen, als Teilnehmer mit normalen Homocysteinwerten.

Untersucht wurden jeweils mehrere Tausend Frauen und Männer über einen Zeitraum von zehn Jahren. Weitere Risikofaktoren, wie beispielsweise der sinkende Östrogenspiegel bei Frauen oder Stoffwechselkrankheiten, spielten dabei keine Rolle.

Wer also darauf achtet, dass der Homocysteinspiegel nicht zu hoch ist, kann Osteoporose bzw. dadurch bedingte Knochenbrüche vorbeugen. Wichtig ist hierbei, dass genügend Vitamin B6, B12 und Folsäure aufgenommen werden. Bei einem erhöhten Homocysteinspiegel macht die Einnahme von sogenannten hochdosierten Kombinationspräparaten Sinn, um den erhöhten Homocysteinwert zu senken. Ernähren Sie sich zudem ausgewogen. Das heißt:

  • Ein Verhältnis von Eiweiß – Kohlenhydrate – Fett von 30 – 40 – 30,
  • möglichst auf säuernde Nahrungsmittel, wie zum Beispiel Kaffee, Zucker, Alkohol und Weißmehlprodukte, verzichten und
  • langkettige Omega-3-Fettsäuren, wie sie in pharmazeutisch reinem Fischöl vorkommen, einnehmen, um die Bildung von „schlechten“ Eicosanioden wie PEG2, die zum Verlust der Knochenmasse beitragen, zu reduzieren.

Wie Sie sehen, kann der Volkskrankheit Osteoporose und den damit verbundenen Knochenbrüchen vorgebeugt werden. Wichtig ist hierbei genügend Bewegung, ausreichend Sonnenlicht, um Vitamin D zu produzieren, und eine ausgewogene Ernährung, die reich an Kalzium, Vitamin B6, Vitamin B12 sowie Folsäure ist. Welche Lebensmittel sich hierzu eignen, können Sie auf folgender Seite nachlesen: Der jeweilige Anteil von Vitamin B6, B12 und Folsäure in Lebensmitteln.